„Große Fenster? Nein danke.“ – von vier Mythen zum Einbruchschutz

Vor einigen Tagen sprach bei uns im Foyer Martin Schmitz, Beauftragter für Kriminalitätsprävention der Polizei Osnabrück, über das Thema Einbruchschutz. Im Laufe des Abends wurde deutlich, dass es diesbezüglich bei vielen Hausbesitzern noch Unklarheiten gibt. Deshalb haben wir uns an dieser Stelle den vier großen Einbruchsmythen dieses Abends angenommen.

Mythos 1: Fenster sind schnell geknackt.

Jein. Es ist für viele nach wie vor das Hauptargument gegen große Fenster- oder Glasfronten: Die Einbruchsicherheit. Und tatsächlich ist es häufig kein Problem für Langfinger, durch ein Fenster ins Haus zu kommen. Im Durchschnitt braucht man knapp unter 10 Sekunden, um ein handelsübliches Fenster auf zu bekommen. Bei seinem Vortrag hat Martin Schmitz dies eindrucksvoll demonstriert, als er einen Zuschauer bat, ein Fenster mit einem Schraubendreher aufzuhebeln. In knapp 8 Sekunden war das Fenster offen. Unser Tipp: Achten Sie darauf, dass die Produkte das RC2 Zertifikat tragen! Ausschließlich so gekennzeichnete Fenster und Türen können Einbruchversuchen wirklich standhalten. Dies führt uns direkt zu…

Mythos 2: RC2 ist gleich RC2.

Falsch. Häufig bieten Discounter Sicherheitsfeatures an, die „nach RC2 geprüft“ sind. Vorsicht: Solche Produkte sollte man meiden. Nur ein Zertifikat beweist, dass das Produkt der RC2 Prüfung auch standgehalten hat. Hierbei haben unabhängige Prüfer exakt 3 Minuten Zeit, um dem Produkt mit schwerem Gerät zu Leibe zu gehen. Unter anderem wird mit Säge, Druckbolzen, Schwunggewicht und Schraubendreher versucht, das Fenster oder die Tür zu überwinden. Nur wenn dies nicht gelingt, gibt es das RC2 Zertifikat. Auch für uns als Profis im Bereich großer Fassadenlösungen aus Glas sind solche Zertifikate natürlich besonders wichtig. Deshalb sind wir auch als einziger Hersteller von RC2 zertifizierten Glas-Faltwänden im Herstellerverzeichnis für einbruchhemmende Produkte der Polizei gelistet. Was unsere Fabrikate dafür alles aushalten müssen, macht dieser Film deutlich:

 

 

Mythos 3: Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster.

Leider wahr. Ein gekipptes Fenster kann einem Einbrecher keinerlei Hindernis bieten. Deshalb sollten Sie, gerade im Erdgeschoss, gekippte Fenster vermeiden. In den meisten Fällen zahlt hier auch nicht die Versicherung.

Mythos 4: Nachrüsten ist teuer.

Nicht unbedingt. Das Nachrüsten von Sicherheitsbeschlägen ist wichtig. Im Verhältnis ist es eine kleine Investition, wenn man dadurch verhindern kann, dass ungebetene Gäste das Haus betreten. Zusätzlich besteht in einigen Fällen sogar die Möglichkeit, sich die Nachrüstung bezuschussen zu lassen. Hier lohnt es sich, sich zu informieren. Michael Schmitz nannte in seinem Vortrag eine erschreckende Zahl: 25 % aller Einbruchsopfer denken darüber nach, ihr Zuhause zu verlassen. Lassen Sie es nicht so weit kommen: Rüsten Sie nach.

Wenn Sie mehr über das Thema Einbruchschutz erfahren möchten, finden Sie auf der Website der Bayerischen Polizei die Herstellerverzeichnisse für einbruchhemmende Produkte und viele weitere Infos.

 

29.November.2017 | Dieser Artikel stammt aus der Feder von und wurde in der Kategorie News abgelegt.

11 Antworten zu “„Große Fenster? Nein danke.“ – von vier Mythen zum Einbruchschutz”

  1. Ida sagt:

    Danke für die Aufräumung der vier Mythen zum Einbruchschutz. Kriminalitätsprävention ist sicherlich ein großes Thema allerdings muss man wirklich nicht auf die großen Fenster verzichten. Dass die Nachrüstung nicht teuer ist, ist sehr informativ.

  2. Ich muss auch zugeben, manchmal ist der Einbruchschutz schnell getan. Mein gekipptes Fenster war der Anlass für Einbrecher bei uns in die Wohnung einzusteigen. Das Nachrüsten haben wir uns nun auch überlegt, allerdings müssen wir noch den richtigen Experten finden.

  3. Danke für diese Tipps zum Thema Einbruchschutz. Ich werde im nächsten Monat für ein paar Wochen in den Urlaub fahren und deshalb möchte ich mein Haus gut absichern. Gut zu wissen, dass die meisten Einbrüche durch das Fenster erfolgen. Deshalb werde ich die Griffe, von denen Sie sprechen, installieren. Vielen Dank!

  4. Danke für den Beitrag zum Einbruchsschutz. Meine Schwester baut gerade ein Haus und befasst sich auch mit diesem Thema. Sie möchte gerne viele große Fenster haben. Gut zu wissen, dass Fenster nicht unbedingt Risiko behaftet sind.

  5. In unserem Umfeld gab es in letzter Zeit gehäuft Einbrüche. Zunächst war ich skeptisch, als mein Mann mir vorschlug die Fenster nachzurüsten. Aber Sie haben recht damit, dass der Preis des Nachrüstens im Verhältnis zum Schaden wohl eher gering ausfällt.

  6. Meine Großmutter hat mich auch immer ermahnt, dass ein gekipptes Fenster ein offenes Fenster sei. Es wundert mich nicht zu lesen, dass dies der Wahrheit entspricht. Es ist viel einfacher ein gekipptes Fenster zu manipulieren. Eine wirkungsvolle Methode des Einbruchschutzes ist es also einfach das Fenster ganz zu schließen, bevor man das Haus verlässt.

  7. Lucy sagt:

    Ich bin beeindruckt von diesem Artikel! Es war ein echtes Vergnügen zu lesen und hat mir eine neue Perspektive gegeben 🙂 Danke.

  8. Daniel sagt:

    Hallo! alle zusammen. Tolle seite

  9. Kira N. sagt:

    Danke für diesen Beitrag über Mythen im Einbruchschutz. Gut zu wissen, dass das Nachrüsten von Sicherheitsbeschlägen nicht unbedingt teuer sein muss. Wegen der Feiertage werde ich auch noch bessere Vorbereitungen treffen und mich besser vor Einbrüchen zu Hause schützen.

  10. Sehr informativer Artikel über die Mythen zum Einbruchschutz! Dass ein „nach RC2 geprüft“ nicht ausreicht, sondern nur ein Beweis des Zertifikats, dass das Produkt der RC2 Prüfung auch standgehalten hat, wusste ich nicht. Bei mir wurde vor ein paar Tagen eingebrochen und werde nun einen Experten engagieren, um in Zukunft für Tür und Fenster einbruchsicher zu sein.

  11. Ich habe selbst große Glasfronten. Mir war nicht bewusst, dass man im Durchschnitt nur 10 Sekunden braucht um ein handelsübliches Fenster als Dieb zu öffnen. Ich werde mich wohl um Einbruchschutz für meine Fenster kümmern.

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